CDU Moormerland stellt Antrag / Posthume Ehrung für Neermoorer
„Hier entsteht ein Badesee“ stand auf vielen selbst beschrifteten Schildern und auf einer Industrieanlage, die noch Anfang der 1990er Jahre an den Sandabbau am Sauteler Weg in Neermoor erinnerte. Den Farbpinsel für die Schriftzüge hatte Hermann Martens geführt, der sich unbeirrt und gegen alle Widrigkeiten gut und gerne 15 Jahre lang dafür eingesetzt hat, dass die Gemeinde Moormerland 2001 die stillgelegte Sandgrube als ersten offiziellen Badesee ausgewiesen hat. Ohne Hermann Martens hätte es den Badesee Neermoor nicht gegeben, der heute eine feine und äußerst beliebte Freizeitanlage in der Region ist.
Die CDU Moormerland möchte den 2014 gestorbenen Neermoorer nun für seinen selbstlosen Einsatz posthum ehren lassen. „Wir haben im Gemeinderat beantragt, dass der Badesee den Namen von Hermann Martens tragen soll“, sagte der Vorsitzende der CDU-Gruppe, Dieter Baumann. Es sei allein das Verdienst von Hermann Martens, dass dort diese wunderschöne Badelandschaft entstanden sei. Die Entscheidung wird der Ortsrat Neermoor treffen.
Schon lange bevor dort mit behördlicher Genehmigung gebadet und geschwommen werden durfte, hatten die Menschen die Kuhle mit dem klaren Wasser für sich entdeckt und in Beschlag genommen. Hermann Martens, der nur wenige hundert Meter von der Sandkuhle entfernt wohnte, kam sommers tagein, tagaus schon in aller Herrgottsfrühe an den kleinen See, um den Sandstrand von Müll und Unrat zu befreien. „An manchem Tag hat er säckeweise Müll gesammelt, den die Leute dort zurückgelassen hatten“, erinnert sich sein Frau Helga. Er wollte nicht, dass Argumente gegen den Badesee gefunden würden. Die gab es dann aber reichlich. Nicht nur einmal wurde ein Gutachten über die Wasserqualität erstellt, außerdem führten Widersacher die allgemeinen Gefahren des Badens in Kieskuhlen ins Feld, die Kuhle sollte Emsschlick aufnehmen, dann war es das fehlende Geld, dann unkalkulierbare Risiken, dann politische Nickligkeiten – oder auch schützenswerte Amphibien und Pflanzen, die als Gründe gegen die Badestelle herhalten mussten.
Hermann Martens ließ nicht locker. „Der Bademeister“, wie er inzwischen von vielen durchaus mit Bewunderung genannt wurde, bedrängte die Kommunalpolitik – auch mit Unterschriftenlisten. Ab etwa Anfang der 1990er Jahre begleiteten zahllose Schlagzeilen in der Lokalpresse – man ist geneigt zu sagen – seinen Kampf um den Badesee: „Neermoorer Badesee schlug hohe Wellen im Rat“, „Kinder kamen ohne Pickel aus dem Wasser“ , „Wasser im Badesee noch einmal untersucht“, „Wahlkampfgetöse um Badesee“, „Badesee: Wende zeichnet sich ab“, „Still ruht der Badesee Neermoor“, „Gutachten verhindert Badesee“, „Schluss-Gutachten: Keine Bedenken gegen Badesee“, und schließlich im Jahr 2000 „Moormerland geht in Neermoor baden“. 2002 war es dann tatsächlich soweit.
Die Gemeinde hatte das Gelände für umgerechnet 150 000 Euro gekauft und es mittlerweile zu einer Freizeitanlage hergerichtet, die ihres gleichen sucht. Hermann Martens hatte sein Ziel erreicht. Er selbst war übrigens kein begeisterter Schwimmer.
„Dieser selbstlose Einsatz und das außerordentliche Engagement verdienen Respekt und Anerkennung. Mit einem Schild sollten wir daran erinnern“, fordert Dieter Baumann: „Hermann-Martens-Badesee“.
Danke des unermüdlichen Einsatzes von Hermann Martens gibt es heute in Neermoor einen Badesee
(v.l.) Jürgen Nannen (CDU-Ortsratmitglied Neermoor), Dieter Baumann (Vorsitzender der CDU-Gruppe), Helga Martens und Wilfried Watz (CDU-Ortsratmitglied Neermoor)