Hecken können vielen Vogelarten einen bedeutenden Lebensraum bieten. Singvögel finden in ihnen Brut- und Nistmöglichkeiten. Einheimische fruchtragende Heckenpflanzen halten überdies Früchte als Futter bis in den Winter hinein für sie bereit. In Hecken finden vor allem kleinere Vögel außerdem Schutz vor Witterung und Fressfeinden. Statt Hecken werden Grundstücke aber immer häufiger mit Kunststoffzäunen eingefriedet, die für Vögel, für viele kleine Säugetiere und Insekten lebensfeindlich sind.
Dieser Entwicklung will die Gemeinde Moormerland gegensteuern. Einstimmig hatte die Politik deshalb im vergangenen Jahr ein Förderprogramm aufgelegt, das Hausbesitzer ermuntern soll, Hecken als lebende Grundstücksbegrenzungen zu pflanzen, statt Zäune zu setzen. Als seinerzeit darüber in der Presse berichtet wurde, gab es bereits erste Anfrage aus der Bevölkerung. Die Antragsteller mussten aber noch auf dieses Jahr vertröstet werden.
Angesichts der bevorstehenden Pflanzzeit im nahenden Frühjahr erinnert CDU-Fraktionschef Dieter Baumann jetzt daran, dass die Verwaltung rechtzeitig Vergabekriterien erarbeiten wollte. Die sollen zum Beispiel regeln, wie hoch die Förderung ausfällt und welche Pflanzen als geeignet erscheinen. Ab März, so hieß es im Rathaus, könnten die ersten Anträge bearbeitet werden. Dieter Baumann mahnt deshalb zur Eile, sonst könnten erst im Herbst wieder Pflanzungen vorgenommen werden.
Die CDU-Fraktion hatte sich zwischenzeitlich auch mit dem Förderprogramm befasst und schlägt vor, ausschließlich heimische und standortgerechte Heckenpflanzen zu bezuschussen, die den heimischen Gartenvögeln auch tatsächlich nützten. „Der beliebte, schnellwachsende Kirschlorbeer gehört beispielweise nicht dazu“, so Dieter Baumann. Auch Thuja und andere Koniferengewächse seien nicht geeignet. Aufgenommen sollten hingegen beispielsweise Eberesche, Berberitze, Mehlbeere, Holunder, Schlehe, Hain- oder Rotbuche, die Felsenbeere oder der Weißdorn. Diese Pflanzen könnten gleichermaßen den Garten in gewünschter Weise einfrieden, als auch vielen heimische Gartenvögeln (Über-)Lebensraum bieten.